Steiler Aufstieg
Es mag mit ein Geheimnis der jährlichen Winterwanderung des CDU-Stadtverbandes Sulz sein, dass in einer Art Rundum-Paket so vieles zusammengefügt wird, dass aus dem Treffen jeweils ein besonderes Ereignis wird. Was in diesem Jahr jedoch dazu kam, war die Tatsache, dass am Ende einer dramatischen Woche in Berlin der Gesprächsbedarf besonders groß war.
Schon mit dem Beginn in der Ortsmitte von Renfrizhausen und der Besichtigung des neu entstehenden Bürgerhauses, das dem Sulzer Stadtteil eine enorme Aufwertung bescheren wird: Entwicklung ländlicher Raum, und einmal mehr ging der Dank an den Landtagsabgeordneten Stefan Teufel für seinen Einsatz für die in Aussicht gestellten Landesmittel.
Auch wenn manchmal ein Weg kein leichter ist, so hat auch dies seinen Sinn: die steile Strecke zum hoch gelegenen Kloster Kirchberg führte immer wieder zum Gespräch über das Thema dieser zu Ende gehenden Woche, das die ganze Republik bewegt. Im Mittelpunkt vor allem die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss, die nach den aufregenden und spannungsgeladenen Tagen gleich am Morgen den ersten Flieger genommen hat: „Ich wollte unbedingt bei der Winterwanderung mit dabei sein!“
Es traf sich dabei gut, dass die etwa 50-köpfige Gruppe nach der Ankunft im Klosterareal von Dr. Frank Lilie, dem geistlichen Leiter des Berneuchener Hauses, in Empfang genommen worden ist. Seine Schilderung und die Entwicklung des Kirchbergs wurden bereits mit seinem überraschenden Eingangssatz „Willkommen in Österreich, willkommen in den Habsburger Landen“ zu einer historischen Eröffnung und führten bis zur Erläuterung der heutigen theologischen Bedeutung zu einer faszinierenden Erschließung des Klosters. Höhepunkt und Abschluss der Führung war die Andacht in der Klosterkirche. Nicht der Kontrapunkt zu den politischen Ereignissen in Berlin, sondern schlechthin die so wichtige Ergänzung, Erweiterung und Klarstellung all dessen, worin der Auftrag des politisch Handelnden besteht. Mit dem Blick auf die Krippe, auf den Christbaum: einen Tag vor dem Ende der Weihnachtszeit. Doch die Botschaft bleibt. Und dass Dr. Lilie sich darüber freute, dass mit Maria-Lena Weiss als Organistin eine Politikerin einmal ganz anders zu vernehmen war und diese später bekundete, was ihr während des Spiels durch den Kopf ging, waren Zeichen, auf deren Grundlagen politische Verantwortung einen besonderen Stellenwert haben.
Womit der Grundstein gelegt war für den Abschluss dieser Winterwanderung in der Klosterschänke (auch deren Bedeutung und Herkunft hatte Dr. Lilie erklärt.) Auch hier führte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Tobias Bronner sehr behutsam und mit der richtigen Tonalität durch den Teil der seit Jahrzehnten so beliebten Winterwanderung. Was Maria-Lena Weiss hautnah erlebt und dann so widergegen hat, dass „nun jeder wissen kann, dass wir keinerlei Kooperation mit der AfD eingehen werden, sondern dass es darum geht, mit unserem Programm in diese Wahlauseinandersetzung zu gehen. Mit dem Ziel, dass unser Land wieder nach vorne kommt“, war das eine. Das andere, was auch Stefan Teufel als Landtagsabgeordneter feststellte: „Das weitere und ebenfalls wichtige ist die desolate wirtschaftliche Lage. Und mir geht es ganz besonders um den gesellschaftlichen Zusammenhang, darum, dass unsere Gesellschaft nicht weiter auseinanderdriftet.“
Womit der Bogen auch bei dieser Winterwanderung geschlossen war. Zwar ist der Weg gelegentlich mühsam. Auch der von Renfrizhausen zum Kloster Kirchberg. Aber ihn zu gehen lohnt sich.